:: Eine kurze Geschichte der Laetitia - Männergesangverein Laetitia 1909 Griethausen

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:: Eine kurze Geschichte der Laetitia

Die Vorsitzenden der Laetitia von 1909 bis heute

Mitbegründer und erster Vorsitzender: Anton Cornelissen

Aufbruch nach dem 2. Weltkrieg: Hans Reintjes

Theo Wagner

Johann Reintjes

Theo Reintjes - 41 Jahre Vorsitzender der Laetitia

Das nächste Jahrhundert kann kommen: Jürgen van Acken

Im 19. Jahrhundert setzte eine Gründungswelle von Männergesangvereinen ein. Mehrere Faktoren trugen dazu bei. Die Romantik begeisterte sich für den unbegleiteten Liedvortrag und für das Volkslied. Systematisch wurden die alten Lieder gesucht und aufgezeichnet. Gleichzeitig entstanden neue Formen der Geselligkeit, unter anderem die Vereine. Neben politischen Vereinigungen gehörten die Turnvereine und die Gesangvereine zu den verbreitetsten neuen Vereinsgründungen. Wie bei den Turnvereinen wurden innerhalb kurzer Zeit regionale und überregionale Sängerfeste veranstaltet, bei denen Hunderte oder Tausende von Sängern zusammen kamen (Quelle: wikipedia.de).

Im Rheinland wurde und wird gerne gesungen. So verwundert es nicht, dass gerade hier die Idee der Liedertafel und des Männergesangvereins so zahlreich aufgegriffen wurde. In Griethausen geschah dies wohl schon sehr früh. Es gibt Hinweise darauf, dass bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Chor mit dem Namen Liedertafel "Caecilia" im Ort aktiv war. Insofern ist die (Neu)Gründung der Liedertafel "Laetitia" - wie der Vereinsname wohl ursprünglich lautete - im Jahr 1909 eine konsequente Fortsetzung dieser Tradition.

Leider sind so gut wie keine Dokumente der Laetitia aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg erhalten, so dass weder die Gründung selbst noch die Vereinsaktivitäten dieser Zeit heute beschrieben werden können.

Als Initiator der Laetitia gilt Anton Cornelissen. Er sprach zusammen mit einigen anderen jungen Männern des Ortes im Frühjahr 1909 den Lehrer Adams an und baten ihn, die Leitung des neugegründeten Männer-Gesang-Vereins zu übernehmen. Schon 1911 gab der MGV sein erstes Konzert unter Mitwirkung eines großen Blasorchesters der Klever Feuerwehr und Fräulein Keuschen aus Krefeld als Solistin.

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wechselte das Dirigat nach der Versetzung von Lehrer Adams nach Düsseldorf zwischen Hauptlehrer Löhr und dem Organisten der Griethausener Pfarrkirche Gerhard Verhoeven. Als 1. Vorsitzender folgte Anton Bisping auf Anton Cornelissen.

Erst 1948 trat die Laetitia zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg wieder zusammen. Unter dem Vorsitz des Gründers Anton Cornelissen führte Chorleiter Hermann van Elten den Taktstock. Sein Verdienst war es, das der Chor wieder zu alter Blüte aufstieg.

Im Frühjahr 1949 trat Anton Cornelissen wegen seines schon recht hohen Alters vom Vorsitz zurück. Hans Reintjes folgte ihm bis 1956. Hermann van Elten übergab das Dirigat 1951 an Heinz Biester aus Kellen. Ihm besonders verdankt der Chor, dass sein Name am unteren Niederrhein einen guten Klang bekam.

Im Januar 1956 wurde Theo Wagner zum 1. Vorsitzenden gewählt und von 1957 bis 1961 stand Johann Reintjes dem MGV vor. Der Verein hatte schwere Jahre zu überstehen, denn oft wurde mangels Sängern weder geprobt noch gesungen. Heinz Biester legte in dieser Zeit sein Amt als Dirigent nieder. Im Januar 1962 übernahm Hans Reintjes des Vorsitz und Josef Verhoeven die musikalische Leitung. Theo Reintjes wurde im Januar 1963 zum 1. Vorsitzenden gewählt und prägte den Verein bis ins Jahr 2004 - 41 Jahre lang!

Wie viele andere Vereine  vermisste die Laetitia nach dem 2. Weltkrieg nicht nur viele Dokumente über das Vereinsleben vor dem Krieg, sondern auch die Vereinsfahne. In den sechziger Jahren kam der Gedanke auf, eine neue Fahne anzuschaffen. Die Mehrheit der Mitglieder meinte aber doch, dass ein solches Symbol keinen großen Aussagewert mehr habe.

Umso größer war die Überraschung, als die Stadtverwaltung Kleve den Verein im Juli 1975 benachrichtigte, man habe von der Deutschen Botschaft in London die Nachricht erhalten, ein Brite, der die Fahne 1945 offenbar als Kriegsbeute mitgenommen hatte, möchte das "Souvenir" nun dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Am 8. November 1975 war es dann soweit: Bürgermeister Richard van de Loo überreichte auf der Maibank den Sängern und allen Griethausenern ein Stück Geschichte.

Schwierig gestaltete sich in der Nachkriegszeit bis weit in die sechziger Jahre hinein die Veranstaltung von Konzerten im Heimatdorf. Erst 1967 erhielt die Laetitia die Erlaubnis von der Gemeindeverwaltung, die Turnhalle der Grundschule für ihre Konzerte zu nutzen.

Von 1964 bis 1976 fand der Verein in Hermann Valentin einen hervorragenden Chorleiter. Ab Juni 1976 übernahm wiederum Heinz Biester den Dirigentenstab. Er war es, der den Chor auch mit moderner Literatur vertraut machte bis er im August 1984 plötzlich und unerwartet verstarb. Sein Musikfreund Franz Schröder übernahm den Chor bis zur Verpflichtung eines neuen Dirigenten.

Bereits im Oktober 1984 konnte der junge Musiklehrer Manfred Ysermann aus Kellen verpflichtet werden. Seine Bewährungsprobe bestand er 1985 anlässlich des 75jährigen Vereinsjubiläums der Laetitia beim Freundschaftssingen mit fünfzehn Chören aus der Region mit 450 Sängerinnen und Sängern im schönen Vereinshaus in Griethausen. Auf eigenen Wunsch legte er die musikalische Leitung im Februar 1991 nieder.

Auch die Sänger leisteten in diesen Jahren Aufbauarbeit: Zusammen mit den anderen Vereinen aus dem Ort wurde gemeinsam das Vereinshaus inklusive einer eigenen Bühne gebaut und endlich ein eigener Probenraum für den Chor eingerichtet.

Ein ganz neues Kapitel der musikalischen Vereinsgeschichte schlug Chordirektor Wolfgang Hoppe mit seinem Amtsantritt als Chorleiter am 1. März 1991 auf. Sein fachliches Können, die souveräne Leitung, seine tolerante Art verbunden mit der gebotenen Umsicht und dem notwendigen Geschick weist dem Chor den richtigen Weg. Sein Motto "Achtung vor der Tradition und Freiraum für Neues" hat sich bestens bewährt.

 

:: Generationenwechsel

Schon unmittelbar nach dem Jubiläumsjahr 1999 wurde der Vorstand des MGV um neue und jüngere Mitglieder verstärkt. Auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2000 wurden Thomas Brückner als 1. Kassierer und Georg Dönisch als 1. Geschäftsführer gewählt - beide zu diesem Zeitpunkt noch keine vierzig Jahre alt. Gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Theo Reintjes und dem langjährigen 2. Vorsitzenden Johannes van Koeverden bereiteten sie den Generationenwechsel in der Laetitia in den darauffolgenden Jahren vor.

2004 übernahm folgerichtig mit Jürgen van Acken ebenfalls ein "junger Sänger" das Amt des 1. Vorsitzenden von Theo Reintjes und führt seitdem das Schiff des MGV. Die Sänger und Mitglieder dankten Theo Reintjes für sein hohes und erfolgreiches Engagement in über vierzig Jahren und wählten ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden der Laetita. Edgar Jansen als 2. Vorsitzender und Frank Müller als 2. Kassierer / 2. Geschäftsführer komplettieren den vollständig verjüngten Vorstand.

Auch musikalisch waren die letzten zehn Jahre äußerst abwechslungsreich und erfolgreich. Zwei mal nahm der Chor am Zuccalmaglio Volksliederwettbewerb des Chorverbandes NRW teil und errang jeweils den Titel des Volkslieder-Leistungschores mit guten und sehr guten Noten.

Besondere Höhepunkte waren auch die Live-Mitschnitte und Veröffentlichung auf CD des Abendkonzertes zur Passion in 2002 und des gemeinsamen Konzertes mit dem Bergmannschor der Zeche Walsum und dem Tenor Frank Fritschy in 2005.

Die hohe Reputation des Chores kommt durch die Einladungen zu Auftritten zum Ausdruck. So durfte die Laetitia in den letzten Jahren u. a. die Amtseinführung des neuen Präsidenten des Landgerichts Kleve oder die Einweihung der neuen Promenade in Emmerich auf Einladung des Bürgermeisters musikalisch gestalten.

 
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